Sog. zweiteiliges Implantat mit aufgeschraubter Krone
Implantate sind künstliche Zahnwurzeln, die in den Kieferknochen eingesetzt werden, um fehlende Zähne zu ersetzen. Nach einer gewissen Einheilzeit werden darauf Kronen, Brücken oder Verbindungsteile für herausnehmbaren Zahnersatz (Prothesen) befestigt. Danach erfüllen Implantate die gleiche Funktion wie eigene natürliche Zähne.
Die meisten der heute verwendeten Implantate haben die Form einer Schraube. Sie sind entweder zylindrisch oder nach unten dünner werdend wie eine natürliche Zahnwurzel. Die üblichen Durchmesser liegen bei 3 - 5 mm und die Längen zwischen 8 und 16 mm.
Man unterscheidet einteilige und zweiteilige Implantate: Die einteiligen Implantate bestehen aus einem Stück. Sie werden teilweise in den Knochen eingeschraubt. Der obere Teil, der später die Krone oder Brücke trägt, ragt von Beginn an aus dem Zahnfleisch heraus.
Zweiteilige Implantate heilen unter dem Zahnfleisch ein. Nach der Einheilphase werden sie freigelegt. Sie besitzen ein Innengewinde (siehe Abb. unten). In dieses wird nach der Freilegung der Aufbau für die Krone eingeschraubt bzw. eingeklebt.
Die meisten der heute verwendeten Implantate bestehen aus hochreinem Titan, einem Metall, das als gut gewebeverträglich gilt. Außer Titan enthalten sie sehr geringe Mengen an Sauerstoff, Eisen, Kohlenstoff, Stickstoff und Wasserstoff.
Moderne Titan-Implantate haben eine raue Oberfläche und eine spezielle Beschichtung, die das Anwachsen des Knochens fördern und die Einheilung verbessern. Oberhalb des Knochens (in Höhe des Zahnfleisches) ist die Oberfläche glatt poliert, um das Zahnfleisch nicht zu reizen (siehe Abbildung).
Seit einigen Jahren gibt es auch Implantate aus Keramik für Fälle, in denen kein Metall gewünscht oder dieses nicht vertragen wird.
Auf dem Foto links sehen Sie ein solches Implantat aus Zirkondioxidkeramik. Es besteht aus einem Stück ("Einteiliges Implantat"). Der Teil mit dem Gewinde wird im Knochen verschraubt. Der tulpenförmige dickere Bereich liegt in Höhe des Zahnfleisches.
Auf dem konisch zulaufenden oberen Teil, der über das Zahnfleisch hinausragt, werden später Kronen oder Brücken zementiert. Es gibt aber auch zweiteilige Keramik-Implantate.
Im Gegensatz zu Titan-Implantaten, mit denen man schon jahrzehntelange Erfahrung hat, gibt es für Keramik-Implantate noch keine Langzeitstudien. Derzeit lässt sich also noch nicht sagen, welches Material langfristig besser für Implantate geeignet ist oder ob beide gleichwertig sind.